BodyTec-Exkursionen an die MedUni Wien

Bild: Bild: Open Science - Lebenswissenschaften im Dialog (cc by-nc-nd 4.0)

Die SchülerInnen unserer BodyTec-Partnerschulen bekamen die Gelegenheit, am AKH MitarbeiterInnen von Prof Oskar Aszmann, einem Experten für bionische Rekonstruktion an der Medizinischen Universität Wien, über die Schulter zu schauen.

Vorbereitungen an den Schulen

In Workshops an den Schulen gab es für die insgesamt etwa 100 SchülerInnen bereits im Jänner die Vorbereitung auf die Thematik der Exkursionen: Die beiden Wissenschaftlerinnen Anna Willensdorfer und Cosima Prahm erklärten den jungen Leuten, was im menschlichen Körper alles ablaufen muss, damit wir unsere Arme bewegen können. Dabei wurden der Aufbau und die Funktion vom Gehirn unter die Lupe genommen, die Reizleitung über Nerven besprochen und auch die wichtigsten Muskeln in den eigenen Armen ertastet. Für die jüngeren SchülerInnen gab es dabei viele spielerische Elemente zum Mitmachen und Ausprobieren. Bei den TeilnehmerInnen aus der Oberstufe gab es intensive Diskussionen zu möglichen Unfallursachen, die zum Verlust eines Armes führen können, sowie zum beruflichen Werdegang und zum Alltag von Anna und Cosima - beide Mitarbeiterinnen von Prof. Aszmann. Der Mediziner ist international für seine Forschungsarbeiten und chirurgischen Leistungen zur bionischen Rekonstruktion und "gedankengesteuerten Prothesen" anerkannt.

Ausflug ans AKH Wien

Am AKH angekommen, begeisterten und erstaunten viele der SchülerInnen die Wissenschaftlerinnen: sogar die VolksschülerInnen wussten teilweise noch bis ins kleinste Detail, was sie im Workshop zuvor durchgenommen hatten. Die SchülerInnen wurden für das weitere Programm in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe experimentierte mit Anna Willensdorfer in einem Labor, die andere besuchte mit Cosima Prahm einen Patientenraum. Nach einer kurzen Pause wurde getauscht. Insgesamt verbrachten die ProjektteilnehmerInnen etwa drei spannende Stunden am AKH.

Selbst färben und mikroskopieren

In der Gruppe von Anna Willensdorfer durften die SchülerInnen selbst experimentieren und hauchdünn geschnittenes Gewebe anfärben. Bei den Älteren lag dafür ein längeres Färbeprotokoll auf, das sie eigenständig durchmachen sollten. Für die Jüngeren gab es einfachere Färbungen mit Tinte. Unter dem Mikroskop konnten die JungforscherInnen dann ihre gefärbten Präparate begutachten und Fotos davon machen.

Prothesen und Computerspiele

Cosima Prahm erklärte den jungen ProjektteilnehmerInnen im Patientenraum, welche Arten von Prothesen es überhaupt gibt - von verschiedenem Aussehen wie Hautfarbe bis hin zu verschiedenen Funktionen. Auch wie die Signalgebung bei Armprothesen funktioniert, zeigte sie den jungen Leuten. Die SchülerInnen durften selbst ausprobieren, mit ihrer Armmuskulatur eine Prothese zu steuern. Auch Computerspielen stand am Plan. Computerspiele dienen PatientInnen in der Praxis dazu, ihr Gehirn zu trainieren, um die bionische Prothese mit der Kraft ihrer Gedanken steuern zu können - dafür sind ein gewisses Umdenken und Training notwendig.

Beim Besuch der OberstufenschülerInnen am AKH war zusätzlich noch ein Patient von Prof. Aszmann mit einer bionischen Prothese vor Ort. Er erzählte den interessierten Jugendlichen seine Geschichte und stand ihnen lange für Fragen und Diskussionen zur Verfügung.

Authentische Umgebung

Die BodyTec ProjektteilnehmerInnen verbrachten bei der Exkursion etwa drei Stunden am AKH, und ihre Rückmeldungen waren durchwegs positiv. Die Nähe zur Forschung, die liebevolle Betreuung und die authentische Umgebung dürften bei dem einen oder anderen bzw. bei der einen oder anderen auch das Interesse für die Wissenschaft geweckt haben. So meinte etwa eine Volksschülerin zu ihrem Schulkollegen: "Ich werde einmal Forscherin. Und dann bin ich deine Chefin."  

Artikel erstellt am 06.04.2017 von AS

s, 05.04.2017


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  • Alexandra Schebesta