Im Rahmen des Projektes BodyTec führte Open Science im Februar erneut Workshops an unseren fünf Wiener Partnerschulen durch. Ziel der zweistündigen Workshops war es mit den SchülerInnen prinzipielle gesellschaftliche und ethische Aspekte des Themas, wie etwa das Verhältnis von Mensch, Natur und Technik, zu behandeln und damit, angepasst an die jeweilige Schulstufe, Impulse zu geben, wie naturwissenschaftliche Themen in einer sich rasch verändernden Gesellschaft und Welt verstanden und diskutiert werden können.
Im Laufe des Workshops wurde darauf geachtet, dass die SchülerInnen selbst ethische und soziale Fragestellungen entwickeln. Dies wurde angestoßen durch eine kurze Einleitung zum Thema Technik und Gesellschaft/Ethik. Darauf folgte ein „empirischer“ Prozess (Besprechung der Hausübung, Erstellung einer Kollage in Kleingruppen, Vorstellung der Kollage) in dem sie anhand von unterschiedlichen Materialien in das Thema eintauchen konnten. Ziel war es gemeinsam von konkreten, „kleinen“ Fragen zu philosophischen, „großen“ Fragen zu gelangen und diese danach im Plenum zu diskutieren.
Die Bandbreite der Schulen, von der Volksschule über die Neue Mittelschule bis zur Oberstufe eines Gymnasiums, war durchaus herausfordernd, weshalb das Konzept für die jeweiligen Bedürfnisse der Klassen hinsichtlich Alter, Reflexions- und Diskussionsvermögen und Fähigkeit zum selbstständigen Arbeiten angepasst wurde.
Im Laufe des Workshops wurden die unterschiedlichsten Fragen aufgebracht. Diese betrafen einerseits die soziale Wahrnehmung von und den Umgang mit Menschen mit Prothesen: Wie gehe ich mit jemandem um der eine Prothese hat? Wie würde ich mich fühlen wenn ich betroffen wäre? Was empfinde ich beim Anschauen einer Prothese? Warum macht mir Ungewohntes Angst?
Aber auch Fragen der Ästhetik wurden kontrovers diskutiert: Wie sollen Prothesen aussehen und welche Funktionen sollen sie dabei gleichzeitig haben? Kann man mit Prothese Model oder Schauspielerin werden? Was macht Schönheit aus? Das Normale oder das Besondere?
Dazu kamen aktuell in der Ethik hoch diskutierte Fragen zur Integration von Technologien und mechanischen Teilen in den Körper und der damit einhergehenden Veränderung des Bildes vom Menschen: Wie viel Bionik ist zu viel Bionik? Welche Bereiche des menschlichen Körpers sollen unberührt bleiben? Wie weit kann/soll die Wissenschaft noch gehen? Wollen wir uns von einer Maschine abhängig machen?
Rund um diese Fragen entfalteten sich spannende Diskussionen und kreative Zugänge, die es lohnt im Verlauf des weiteren Projekts erneut aufzugreifen oder zu vertiefen!
Artikel erstellt am 1.3.2017 von SiS
s, 28.02.2017