Großbritannien ist das erste Land, in dem die künstliche Erzeugung eines Babys mit drei Elternteilen erlaubt wird. Voraussetzung dafür ist, dass dadurch die Übertragung einer schweren Erbkrankheit, wie zum Beispiel der Mitochondriopathie, verhindert wird. Jährlich kommen in Großbritannien rund 125 Babys mit einer Fehlfunktion der Mitochondrien, der sogenannten Mitochondriopathie, auf die Welt. Die Krankheit kann zu schweren degenerativen Krankheiten wie Diabetes oder Muskelschwäche führen.
Bei dieser Technik, die an der Universität von Newcastle entwickelten wurde, wird die Übertragung der Mitochondrien von der Mutter auf das Kind blockiert. Dabei wird aus der Eizelle das defekte Mitochondrium entfernt und durch ein Mitochondrium einer anderen Frau ersetzt. Die Spederin des gesunden Mitochondriums bleibt dabei anonym. Die so veränderte Eizelle wird anschließend im Labor mit dem Sperma des Vaters befruchtet und dann in die Gebärmutter der Mutter eingesetzt. Da Mitochondrien nur von der Mutter vererbt werden, wird die Krankheit bei dieser Methode nicht weitergegeben. Das so entstehende Kind weist nur Eigenschaften von Mutter und Vater auf, weil der von der fremden Frau stammende Anteil gering ist, Mitochondrien machen nur ein Prozent der gesamten DNA in einer Zelle aus.
Orginalartikel auf APA Science
Erstellt am 10.Februar 2015
s, 10.02.2015