Die persönliche Geschlechtsidentität jedes Menschen spiegelt sich in der Vernetzung zwischen Hirnregionen wider und können nachgewiesen werden. Das ist das Ergebnis eines Kooperationsprojekts zwischen verschiedenen Kliniken und Zentren der Medizinischen Universität Wien und dem Niederländischen Institut für Neurowissenschaften.
Während sich das biologische Geschlecht in der Regel im körperlichen Erscheinungsbild manifestiert, ist die individuelle Geschlechtsidentität nicht direkt beobachtbar und primär in der Psyche des Menschen verankert. In der Regel stimmen Geschlechtsidentität und körperliches Geschlecht überein. Ist das nicht der Fall, spricht man von Transidentität oder auch Transsexualität.
Bei der Untersuchung von Transgenderpersonen als auch weiblichen und männlichen Kontrollprobanden mittels Magnetresonanz-Tomografie (MRT) fanden sich signifikante Unterschiede in der Mikrostruktur der Hirnverbindungen zwischen weiblichen und männlichen Kontrollpersonen, während Transgenderpersonen eine Mittelstellung zwischen beiden Geschlechtern einnahmen. Außerdem konnte ein starker Zusammenhang zwischen der Mikrostrukturverbindungen dieser Netzwerke untereinander und dem im Blut gemessenen Testosteronspiegel gefunden werden.
"Diese Ergebnisse legen nahe, dass sich die Geschlechtsidentität in der Struktur von Hirnnetzwerken widerspiegelt, welche sich im Laufe der Entwicklung des Nervensystems unter dem modulierenden Einfluss von Geschlechtshormonen bilden." so Studienleiter Rupert Lanzenberger.
Studie:
Kranz, G.S., Hahn A., Kaufmann U. et.al White Matter Microstructure in Transsexuals and Controls Investigated by Diffusion Tensor Imaging Journal of Neuroscience 2014 Nov12;34(46):15466-75.
doi: 10.1523/JNEUROSCI.2488-14.2014.
Quelle: APA 07.01.2015
Erstellt am 12.01.2015
s, 12.01.2015