GV-Pflanzen sind per definition verglichen mit ihren nicht-transgenen Artgenossen, in ihrer Zusammensetzung von Eiweißstoffen (Proteine) verändert. Oft enthalten sie mindestens ein neues Protein, aber auch andere Proteine können in ihrer Expression verändert sein. Diese sind also potenzielle Allergieauslöser. Der Pauschalverdacht, GV-Nahrung provoziere Allergien, ist jedoch wissenschaftlich nicht belegbar und unbegründet. Inzwischen sind eine Vielzahl allergieauslösender Eiweißstoffe und ihre Struktur bekannt. Damit lässt sich abschätzen, ob ein neuartiges Nahrungsprotein ein Kandidat für Allergien sein könnte. Vor dem Einbringen einer neuen Genvariante wird das vorhergesagt Protein auf sein Potenital Allergien auszulösen überprüft. Nur wenn dies nicht der Fall ist und außerdem keine, für Allergieauslöser typische, Verdauungsstabilität in Fütterungsstudien beobachtet wird, bewilligt die EU die Marktzulassung. Anstatt gefürchtete Allergie-Auslöser zu sein, könnten GV-Pflanzen sogar so verändert werden, dass sie natürliche Allergien verhindern: Ist von einem bestimmten Eiweißstoff bekannt, dass es bei vielen Menschen oder Tieren Allergien auslöst, so könnte man das entsprechende Gen mittels Gene-silencing ausschalten. Noch Vision, jedoch hoffnungsverheißend: Hypoallergener Reis, den bisherige Reis-Allergiker (immerhin 10 % der AsiatInnen) vertrügen, Gluten-freier Weizen, allergenreduzierte Nüsse. Allgemein kann man sagen, dass die Einführung exotischer Früchte wie der Kiwi ein wesentliches grösseres Potential hat Allergien auszulösen. Diese Früchte werden oft nicht eingehend überprüft, sie sind in ihrer Zusammenssetzung natürlich vollkommen anders als sonstige im Handel befindliche Früchte und können teilweise starke Allergieauslöser sein.
s, 10.03.2013