Ein Bedenken gegenüber dem Einsatz von gv-Pflanzen ist, dass die für ihre Erzeugung eingeschleusten Antibiotika-Resistenzgene auf andere Organismen, etwa Krankheitserreger von Tier und Mensch, übertragen werden könnten. Somit wären die Antibiotika in der Medizin unbrauchbar. Die ForscherInnen setzen Antibiotikaresistenzgene nämlich ein, um Transformanten, das sind jene Pflanzen, die Fremd-DNA erfolgreich in ihr Genom eingebaut haben, von Nicht-Transformanten zu unterscheiden. Eine Auslese ist notwendig, da die Quote erfolgreicher Transformation, je nach Methode und Pflanzenart, nur Bruchteile von Prozenten beträgt. Eine bessere Aufklärung hinsichtlich dieser Bedenken scheint erforderlich. Zwar können Bodenbakterien ihre DNA in Pflanzen einschleusen, doch für die Übertragung von aus Nahrung aufgenommener DNA in das Genom tierischer Organismen gibt es bisher keine verlässlichen Anzeichen. Außerdem werden die für gv-Pflanzen verwendeten Antibiotika nicht in der Medizin verwendet. Viel besorgniserregender ist dagegen der häufig zu fahrlässige Einsatz von Antibiotika, vor allem Breitbandantibiotika, in der Krankheitstherapie.
s, 10.03.2013