Derzeit gibt es keine gv-Nutztiere für die Nahrungsmittelproduktion. Als die Menschen sesshaft wurden, begannen sie Pflanzen und Tiere gezielt zu paaren, um gewünschte Eigenschaften zu verstärken und ungeliebte verschwinden zu lassen. Sie wählten Individuen, bei denen ein zweckmäßiges Merkmal besonders stark ausgeprägt war, und kreuzten sie. Mendels Vererbungsregeln halfen schließlich zu verstehen, wie die Merkmale von einer Generation an die nächste weitergegeben werden. In der modernen Landwirtschaft sehen die glücklichen Kühe und Schweine kaum mehr Bullen und Eber, sie werden kontrolliert von TierärztInnen befruchtet, die, wenn die BäuerInnen etwa eine Kuh als stierig melden, Sperma von besonders erfolgreichen männlichen Tieren aus der Samenbank bringen. Besonders wertvolle Linien werden auch schon mal im Reagenzglas gezeugt, das Erbgut der Tiere mit einer Genanalyse begutachtet, und außerordentliche Viecher vielleicht in Zukunft geklont. Die ZüchterInnen erhofften sich auch einige Vorteile durch gentechnisch veränderte Nutztiere, doch hier sind die meisten Anwendungen noch lange nicht ausgereift.
s, 10.03.2013