Genetische Kopien geliebter Hunde, schneller Pferde und milchreicher Kühe, hergestellt im Labor, genauer gesagt: geklont. Was man vor ein paar Jahren noch zu Science-Fiction sortiert hätte, steht heute bei den Lehrbüchern der Biologie. 1996 klonten WissenschaftlerInnen in Schottland das Schaf Dolly aus einer Euterzelle eines erwachsenen Tieres und lösten damit einen Boom aus. Mittlerweile ist die Liste lang, Maus, Rind, Ziege, Schwein, Mufflon, Gaur, Kaninchen, Katze, Ratte, Maultier, Pferd, Hirsch, Frettchen, Wasserbüffel, Hund, Wolf, Rhesusaffe und Dromedar wurden schon kopiert, der Österreicher Karl Illmensee behauptet sogar, sich an menschlichen Klonen zu versuchen. Aus embryonalen Stammzellen können die ForscherInnen schon länger identische Klone herstellen, in der Natur nennt man sie Zwillinge. Dolly schufen sie aber erstmals aus einer ausgereiften Körperzelle. Sie beförderten den Zellkern einer Euterzelle eines erwachsenen Tieres in eine befruchtete Eizelle, der sie zuvor den Kern geraubt hatten, und stimulierten die Eizelle, die sich daraufhin teilte und weiterentwickelte. Eine Leihmutter trug das geklonte Lamm aus. Doch Dollys Erbgut war und blieb das eines alten Tieres. Das Schaf erkrankte jung an Alterskrankheiten und musste mit sechs Jahren eingeschläfert werden. Schafe werden normalerweise elf bis zwölf Jahre alt. Außerdem ist die Technik nicht effizient, meist sind viele Hundert Eizellen nötig um einen gesunden Klon zu erzeugen.
s, 10.03.2013