Umfrage-Ergebnis LNF: Allergie im Alltag

Bild: Bild: Open Science; Gelb: Gräser/Pollen, dunkelgrün: Nahrungsmittel, orange: Insektengift, rot: Medikamente, violett: Tierhaare, blau: Hausstaubmilben, hellgrün: Kontaktallergene

Bei der langen Nacht der Forschung am 22 April 2016 beteiligten sich BesucherInnen der Forschungsmeile am AKH an einer Umfrage zum Thema Alllergien im Alltag - die Auswertung liegt nun vor.

Fragestellung und Basisdaten

Insgesamt beantworteten 273 Personen im Alter von 6 bis 72 Jahren folgende Frage: Leiden Sie an einer Allergie? Wenn ja, wie stark beeinträchtigt diese Ihren Alltag?

Der Altersdurchschnitt der TeilnehmerInnen lag bei 25 Jahren. Von den Befragten waren 80 männlich und 191 weiblich, 2 von ihnen machten keine Angabe zu ihrem Geschlecht. 76% der Personen, die sich an der Umfrage beteiligten, stammten aus Wien, 21% aus Niederösterreich.

Nach Angabe ihrer Daten – Alter, Geschlecht, Postleitzahl, Allergie(n) - in einer Liste pipettierten die Nicht-AllergikerInnen Wasser und die AllergikerInnen bunte Flüssigkeiten in Röhrchen. Personen mit mehreren Allergien befüllten ein Röhrchen für jede Allergie. Die AllergikerInnen hefteten anschließend ihre bunten Röhrchen an eine Magnetwand in einem großen goldenen Bilderrahmen. Dabei wurde waagrecht mittels der x-Achse das Alter dargestellt, und senkrecht mittels y-Achse die Beeinträchtigung ihres Alltags durch die Allergie – von schwach weiter unten im Bild bis stark ganz oben.

Die TeilnehmerInnen ohne Allergien platzierten ihr Röhrchen mit Wasser in einem Regal neben dem Bild.

Ergebnisse der Umfrage

Von den teilnehmenden BesucherInnen waren 149 frei von Allergien.

Insgesamt 124 Personen gaben an, eine oder mehreren Allergien zu haben. Dabei litten 49% der AllergikerInnen an einer einzigen Allergie, 23% an zwei, 17% an drei, 8% an vier und 2% an fünf verschiedenen Allergien.

67% der AllergikerInnen (entspricht 30% aller TeilnehmerInnen) litten an einer Gräser- oder Pollenallergie, 44% von ihnen (entspricht 20% aller TeilnehmerInnen) an einer Hausstaubmilbenallergie. 31% der AllergikerInnen (entspricht 14% aller TeilnehmerInnen) hatten eine Allergie gegen Tierhaare, 23% von ihnen (entspricht 11% aller TeilnehmerInnen) eine Allergie gegen Nahrungsmittel, 14% der AllergikerInnen (entspricht 6% aller TeilnehmerInnen) hatten eine Kontaktallergie. 9% der befragten AllergikerInnen (entspricht 4% aller Teilnehmerinnen) gaben an, auf Medikamente allergisch zu reagieren, und 4% von ihnen (entspricht 2% aller TeilnehmerInnen) hatten eine Insektengift-Allergie.

Interpretation des „Bildes“

Die Umfrage ergab, dass der Großteil der Personen mit Gräser- oder Pollenallergie ihren Alltag durch die Allergie als stark beeinträchtigt ansahen: drei Viertel der Befragten gaben die Beeinträchtigung als mittel bis stark an.

Zwei Drittel der BesucherInnen gaben an, dass sie sich in ihrem Alltag durch ihre Nahrungsmittelallergie mittel bis stark beeinträchtigt fühlten.

Die Beeinträchtigung des Alltags durch Insektengift wurde ausnahmslos von allen AllergikerInnen als mittel bis stark bewertet.

Bei Hausstaubmilben und Medikamenten war die subjektiv wahrgenommene Beeinträchtigung des Alltags von leicht bis mittel und mittel bis stark in etwa gleich.

Eine Allergie gegen Tierhaare wurde von einem Drittel der AllergikerInnen als mittel bis stark beeinträchtigend empfunden.

Kontaktallergien wurden von etwa drei Viertel aller Betroffenen als wenig bis mittelmäßig belastend genannt.

Diskussion

Bei diesen Daten ist zu bedenken, dass die Umfrage zur Zeit der Birkenblüte durchgeführt wurde. Die  BesucherInnen der Forschungsmeile waren vom Verhältnis AllergikerInnen/ Nicht-AllergikerInnen sicherlich nicht repräsentativ für die Gesamtbevölkerung. Viele AllergikerInnen besuchten das AKH , um an anderen Stationen Beratung in Anspruch zu nehmen. Es wurden  vorwiegend junge Leute befragt, das Durchschnittsalter lag bei 25 Jahren.

Die Daten passen zum Großteil gut mit jenen vom ersten Österreichischen Allergiebericht aus dem Jahr 2006 zusammen. Auch hier wurden Pollen, Hausstaubmilben und Tierhaare als häufigste Allergieauslösende Substanzen genannt. Die Medikamenten-AllergikerInnen waren darin mit 6,6% der Gesamtbevölkerung etwas stärker vertreten als in der vorliegenden Umfrage. In der Studie aus dem Jahr 2006 wurden mit rund 6% deutlich weniger Personen mit Nahrungsmittelallergie erfasst als bei der aktuellen Umfrage.  

Referenz

Dorner T., Lawrence K., Rieder A. und Kunze M.: Österreichischer Allergiebericht. In: Verein Altern mit Zukunft, Juni 2006.

Wir bedanken uns bei allen TeilnehmerInnen recht herzlich!

Artikel erstellt am 23.05.2016 von AS

s, 18.05.2016


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