Bei der Nocturne in Graz besuchten am 10 Juni 2016 zahlreiche Interessierte unsere Station "Allergies at a glance". Die Nocturne fand im Rahmen der renommierten internationalen ECSITE Konferenz statt, und somit freuten wir uns diesmal über sehr internationales Publikum aus der Community der Wissenschaftskommunikation. Bei diesem kam unsere Art der Befragung in Kombination mit dem imposanten goldenen Bilderrahmen mit den bunten Röhrchen sehr gut an. Die Ergebnisse der Umfrage liegen jetzt vor und werden hier präsentiert.
Insgesamt nahmen 167 Personen im Alter von 22 bis 73 Jahren an der Umfrage teil und beantworteten durch Pipettieren die Frage: Leiden Sie an einer Allergie? Wenn ja, wie stark beeinträchtigt diese Ihren Alltag?
Der Großteil der BesucherInnen war zwischen 30 und 40 Jahre alt. 45 davon waren männlich und 122 weiblich. 142 Befragte kamen aus Europa – darunter 36 ÖsterreicherInnen – der Rest von den übrigen Kontinenten.
Nach Angabe ihrer Daten – Alter, Geschlecht, Land, Allergie(n) - in einer Liste pipettierten die Nicht-AllergikerInnen Wasser und die AllergikerInnen bunte Flüssigkeiten in Röhrchen. Personen mit mehreren Allergien befüllten ein Röhrchen für jede Allergie. Die AllergikerInnen hefteten anschließend ihre bunten Röhrchen an eine Magnetwand in einem großen goldenen Bilderrahmen. Dabei wurde waagrecht mittels der x-Achse das Alter dargestellt, und senkrecht mittels y-Achse die Beeinträchtigung ihres Alltags durch die Allergie – von schwach weiter unten im Bild bis stark ganz oben.
Die TeilnehmerInnen ohne Allergien platzierten ihr Röhrchen mit Wasser in einem Regal neben dem Bild.
Von den Befragten hatten 71 keine Allergien.
Insgesamt gaben 96 Personen an, an einer oder mehreren Allergien zu leiden. Dabei hatten 49 % der AllergikerInnen nur eine einzige Allergie, 23 % zwei Allergien, 20 % an drei, 4 % vier, 3 % fünf und 1 % sieben verschiedene Allergien. Diese Daten sind vergleichbar mit jenen, die bei der Langen Nacht der Forschung erhoben wurden.
52 % der AllergikerInnen (entspricht 30 % aller TeilnehmerInnen) litten an einer Gräser- oder Pollenallergie, 39 % von ihnen (entspricht 22 % aller TeilnehmerInnen) an einer Hausstaubmilbenallergie. 34 % der AllergikerInnen (entspricht 20 % aller TeilnehmerInnen) hatten eine Allergie gegen Tierhaare, 29 % von ihnen (entspricht 17 % aller TeilnehmerInnen) eine Allergie gegen Nahrungsmittel, 17 % der AllergikerInnen (entspricht 10 % aller TeilnehmerInnen) hatten eine Kontaktallergie. Ebenfalls 17 % der befragten AllergikerInnen (entspricht 10 % aller Teilnehmerinnen) gaben an, auf Medikamente allergisch zu reagieren, und 6 % von ihnen (entspricht 4 % aller TeilnehmerInnen) hatten eine Insektengift-Allergie.
Die Umfrage ergab, dass etwas weniger als die Hälfte der Personen mit Gräser- oder Pollenallergie ihren Alltag durch die Allergie als stark beeinträchtigt ansahen.
Etwa gleich viele AllergikerInnen gaben an, sich im Alltag durch ihre Nahrungsmittelallergie mittel bis stark beeinträchtigt zu fühlen wie jene, die die Beeinträchtigung als wenig bis mittel einstuften. Dasselbe war der Fall für Allergien gegen Insektengift und gegen Tierhaare.
Die subjektiv wahrgenommene Beeinträchtigung des Alltags durch Hausstaubmilben wurde von etwa zwei Fünftel als mittel bis stark und von etwa drei Fünftel als wenig bis mittel angegeben.
Nur etwa ein Viertel der Personen mit Allergien gegen Medikamente empfanden diese als mittel bis stark beeinträchtigend, der Rest gab hier eine mittlere bis schwache Beeinträchtigung an. Bei Kontaktallergien war die Verteilung ähnlich.
Trotz unterschiedlicher Herkunft und anderer Altersverteilung war die Häufigkeit der verschiedenen Allergien ähnlich der Befragung im Rahmen der langen Nacht der Forschung. Mehr als die Hälfte der AllergikerInnen litt an einer Gräser- oder Pollenallergie. Darauf folgten auf Platz zwei und drei Allergien gegen Hausstaubmilben und Tierhaare. Die prozentuellen Anteile waren bei beiden Befragungen ähnlich. Nachdem die Stichprobe sehr klein ist, lassen sich daraus allerdings keine generellen Schlüsse ableiten. Die Tatsache, dass bei der Befragung bei der Langen Nacht der Forschung Pollenflugzeit herrschte und diese bei der Nocturne schon vorüber war könnte eine Erklärung dafür sein, dass die Beeinträchtigung durch Pollen bei der Langen Nacht der Forschung als stärker eingestuft wurde als bei der Nocturne.
Wir bedanken uns bei allen TeilnehmerInnen recht herzlich!
Artikel erstellt am 20.07.2016 von AS
s, 20.07.2016