Unter dem Motto „Essen lernen - aber wie? Ernährungsbildung der Zukunft“ fand am 27. September das 7. Symposium des forum. ernährung heute statt. F.eh widmet sich der faktenbasierten Kommunikation von Ernährungsinhalten und lud auch dieses Jahr wieder zahlreiche Interessierte aus dem Umfeld der Ernährungswissenschaften zu einem Symposium.
Im Mittelpunkt des ersten Vortrags stand die Frage nach einer zukunftsfähigen Ernährungsbildung in einer globalisierten Esswelt. Silke Bartsch von der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe beschäftigt sich wissenschaftlich mit Aspekten dieses Themas und informierte die Zuhörer zu ihren Forschungsergebnissen, die vor allem zeigen: eine selbstbestimmte und eigenverantwortliche Ernährungsbildung wird für den Konsumenten durch die Entfremdung von Nahrungsmitteln und die Entzeitlichung von Saison und Region immer schwieriger.
In weiteren Vorträgen wurde auf die Psychologie des Essens eingegangen und aufgezeigt, wie einfach sich Konsumenten heutzutage von Labels leiten lassen. Digitale Ernährungshilfen wie Apps und Co, welche die Ernährung und Esserfahrungen unterstützen sollen, wurden ebenfalls kritisch beleuchtet.
Um den Informationsoverload ging es bei der darauf folgenden Podiumsdiskussion, bei der auch Open Science Projektleiterin Elena Kinz teilnahm und Kommunikationsformate des Projekts Hungry for Science vorstellte. Wer ist eigentlich für eine adäquate Kommunikation von validen Inhalten an die Gesellschaft verantwortlich? Welche Organisationen sollen bzw. dürfen sich beteiligen und wie sieht eine zielgruppengerechte Kommunikation der Zukunft aus? All jene Fragen wurden am Podium mit Vertretern von Politik, Vereinen und Pädagogik gemeinsam mit dem Publikum diskutiert.
Am Nachmittag lag der Fokus auf Best Practice Beispielen zur Ernährungsbildung in Bildungseinrichtungen. Neben dem Projekt "Salto" für Adipositasprävention der Paris Lodron Universität Salzburg und dem Projekt „Schule des Essens“ des Forschungsinstituts für biologischen Landbau Österreich, wurde auch ein niederländisches Projekt vorgestellt, dass eine Ernährungsbildungsinitiative in zwei Drittel aller Niederländischen Grundschulen mit einer „Taste lesson Forschungsbox“ umsetzte.
Den Abschluss bildete eine weitere Podiumsdiskussion darüber, wie man Theorien über Ernährung und Nahrungsmittel sowie neueste Forschungsergebnisse optimal in die Praxis umsetzen kann. Über Möglichkeit und Hürden dieses Wissenstransfers diskutierten dabei Vertreter beteiligter Bundesministerien, Pädagogischer Hochschulen sowie des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger.
Ein allumfassend interessanter und informativer Tag, der für das Open Science Team und das Projekt Hungry for Science interessante Perspektiven darbrachte.
Erstellt von EK am 29.09.17
s, 29.09.2017