Die politische Steuerung von Wissenschaft und Technik ist heute durch Versuche gekennzeichnet, die Öffentlichkeit mehr in Entscheidungsprozesse einzubeziehen. Erfahrungen aus der Gentechnikdebatte der 1990er haben gezeigt, dass es nicht ausreicht die Öffentlichkeit über wissenschaftliche Entwicklungen zu informieren, sondern diese auch...
Ein gegenwärtiges Schlagwort in der Diskussion um das Verhältnis von Öffentlichkeit und Wissenschaft ist Open Science. Darunter versteht man, dass die Wissenschaft zunehmend gefordert ist, sich gegenüber der Öffentlichkeit zu öffnen.
1975 überarbeitete die Weltärztekonferenz die Deklaration von Helsinki und verpflichtete die WissenschaftlerInnen und MedizinerInnen, ihre Vorhaben durch unabhängige Gremien beurteilen zu lassen. Weltweit werden daraufhin Ethikkommissionen gegründet. Sie begutachten klinische Forschungsprojekte und nehmen zu ethischen Fragen in der Forschung Stellung.
1992 schuf der Europarat mit dem CDBI (Steering Committee on Bioethics) einen Rahmen für den internationalen Diskurs zwischen Bioethik-ExpertInnen, die von den EU-Mitgliedsländern entsandt werden. Das CDBI verfasst Empfehlungen und Überkommen der EU-Mitgliedsländer zu bioethischen Fragestellungen.
In Österreich wurde noch kein einziger gentechnisch veränderter Organismus (GVO) freigesetzt. Es gab zwischen 1996 und 1998 fünf Anträge dafür, sie wurden jedoch allesamt abgelehnt.
Als die ersten gentechnisch veränderten Organismen das Licht des Labors erblickten, begannen sich die WissenschaftlerInnen über die Auswirkungen und möglichen Risiken der neuen Technologie Gedanken zu machen. Im Februar 1975 diskutierten 140 MolekularbiologInnen aus 16 Ländern auf der Asilomar-Konferenz in...